AFRIKA II

 

 

 

afrika02 01 

 

    afrika02 02

 

afrika02 03

 

    Claustrophobic White - Wolf Werdigier

 

Der Fluß Ngene - Wolf Werdigier

 

    Ghetto Inmate - Wolf Werdigier

 

Identity not for Sale - Wolf Werdigier

 

    Native Son - Wolf Werdigier

 

Open Up - Wolf Werdigier

 

    Talking to the Feet - Wolf Werdigier

 

Tears Bob Marley - Wolf Werdigier

 

    The Womens Role - Wolf Werdigier

 

 

 

DIE FRAGEN

Welche Idole oder Heroes hast Du als Vorbilder?

Wen fragst Du in einem inneren Dialog bei Dir, 
wie er oder sie handeln würde an Deiner Stelle?

Wenn Du eine große Geburtstagsfeier machen 
würdest und Du jeden einladen könntest, egal 
welche Größe er ist, egal ob noch am Leben oder
bereits verstorben, also jeden, den Du verehrst,
wen würdest Du dann zu Deinem Fest einladen?

 

DIE BILDER

In Jugendzentren, in Migrantenunterkünften, im
Bekanntenkreis und bei Freunden stellte ich diese 
Fragen an jugendliche Afrikaner. Ich fragte auch
weshalb diese Idole für sie so wichtig seien,
welche Eigenschaften sie so bewundern an diesen 
und was diese Vorbildpersonen tun oder taten,
dass sie für die so wichtig geworden sind.

Die Protokolle dieser Gespräche sind im Internet-Blog
www.wolfwerdigier.com/blog protokolliert und auch
kommentiert und erweitert worden.

Diese Gefühle, Ambitionen und Ziele jugendlicher
Afrikaner in Wien habe ich stellvertretend in Bilder
umgesetzt, in Bildern gemalt und erstmals in der
Blumberg Galerie, Wien, im Juni 2008, ausgestellt.

  

DAS ÜBERRASCHENDE 

Das überraschendste Erlebnis und Gefühl, das ich
bei diesen Gesprächen hatte, war, und dies hängt
sicherlich damit zusammen, dass es sich um junge
Menschen handelte, dass eine unglaubliche Frische
und Hoffnungsfreude, auch Lebenslust zu spüren ist,
die mein eigenes Gefühl in Bezug auf Ausländer in
Wien in einen völlig anderen Rahmen setzte.

Oft musste ich mir selbst eingestehen, dass meine
eigenen Ängste vor Dummheit, Nicht-Wissen und
Unkultur, ich sehr geneigt bin auf Zuwanderer zu
projizieren, ich mir sehr oft denke was denn wohl
mit unserer Kultur, unseren Theatern, unserer Musik
werden wird. Oft hatte ich sogar dieses Gefühl
defensiv mit dem Rücken an der Wand zu sein und
zu überlegen wie viel Integration möglich ist.

Diese Frische und Lebenslust der Jugendlichen der
unterschiedlichsten Farben und Hintergründe aber
traten in einem Kontrast zu meinem eigenen
Selbstbewusstsein als Österreicher belastet mit
den Traumatisierungen der eigenen Geschichte,
die nicht und nicht aufgearbeitet werden können,
dem Trauma des Untergangs der Monarchie und des
„großen“ Österreichs und darauf folgend dem Trauma
der Katastrophe des Nationalsozialismus und der
Pogrome, von denen immer wieder Leuchtfeuer am
Horizont aufflackern. Dieser ganzen Schwere der
eigenen Erbschaft steht plötzlich eine unglaubliche
Vielfalt verschiedenster Farben und Hintergründe,
Kulturen gegenüber.

Aufgrund dieser Interviews und Gespräche mit den
Jugendlichen hatte ich das Gefühl zuzulassen und
neugierig zu sein was hier entsteht.

Es ist als ob durch diese Gespräche an Stelle
meiner Abwehr Neugier getreten ist.

 

DIE VERSCHIEDENARTIGKEIT
DER HERKUNFT

Die befragten Jugendlichen stammten nicht nur aus
höchst unterschiedlichen Regionen Afrikas, manche sind
in Österreich geboren und waren überhaupt noch nie
in Afrika, andere kommen direkt aus Kriegsgebieten.
Diese Breite schlägt sich auch in den Aussagen nieder.