zufall

 

Die Inszenierung des Zufalls

Ausstellungseröffnung am 5. Dezember 2016

Eine neue Idee zu realisieren ist immer mit einem Risiko verbunden. Ist die Idee tragfähig? Hält sie, was die Fantasie verspricht? Wird sie zum Flop? Oder entwickelt sich etwas völlig anderes daraus?

Die ursprüngliche Idee zu dieser neuen Maltechnik entstand aus dem Bedürfnis, assoziative Gedankengänge aus verschiedenen Quellen miteinander zu verbinden und diese Verbindungen darzustellen. In diesem Ausstellungsprojekt jetzt gehe ich, um ein Beispiel zu nennen, von verschiedenen Theaterstücken aus und stelle den Hauptgedanken – man könnte sagen, den Fokus des jeweiligen Stückes – in einem Gemälde dar.

 

15. November

 

Die Inszenierung
des Zufalls

 

Die erste Komposition


Das folgende Beispiel stellt eine erste Komposition dar. Es handelt es sich hier um einen Probelauf. Also nicht um die Bilder, die in der Ausstellung am 5. Dezember gezeigt werden, sondern um ein Ausprobieren und Testen.

fragment die inszenierung des zufalls

Interview dazu mit Dr. Karl Golling, Leiter der Psychoanalytischen Abteilung in der Sigmund Freud Privatuniversität Wien. Link SFU

„Man könnte sagen, die hier entwickelte Methode der Bildkomposition entspricht genau dem, wie Sigmund Freud die Entstehung des Traumes beim Menschen interpretierte.

Die gedankliche Verarbeitung von Erlebnissen der Menschen ist ununterbrochen, aber insbesondere während des Schlafes versucht das Gehirn die Tageserlebnisse zu verarbeiten.

Da wir ununterbrochen gedankliche Verbindungen, das heißt Assoziationen herstellen, werden in diesem Denkprozess die Tageserlebnisse mit Traumatisierungen oder Prägungen aus der Kindheit verbunden. Damit diese Prozesse den Schlaf nicht stören sollen, werden Verzerrungen oder Bruchstellen eingebaut, die die Geschichte des Traumes unverständlich machen. Das heißt jeder Traum enthält sowohl Bestandteile der Tagesreste, die jetzt erlebt worden sind, als auch Bestandteile aus der frühkindlichen Entwicklung. Ein geübter Psychoanalytiker kann gerade mit Hilfe der Bruchstellen feststellen, welche Traumanteile aus der frühkindlichen Zeit stammen und welche aus dem Jetzt sind.

Wenn wir uns nun als Betrachter dieser Bilder selbst in diese Situation hineinversetzten und diese Bilder als einen Traum betrachten, können wir selbst assoziieren was uns zu diesen Bildfragmenten einfällt. Wir können auch assoziieren welche Bildfragmente wir eher unseren Kindheitserlebnissen zuordnen würden und welche Bildfragmente eher Tagesreste der Jetztzeit sein könnten.“

Da diese Bilder nicht die Bilder des Betrachters sind, sondern Bilder zu Theaterstücken, die der Künstler selbst ausgewählt hat, werden einzelne Motive stärker ansprechen und andere Motive uninteressant bleiben.

Jeder Betrachter ist eingeladen, anzugeben welche Bildelemente aus welchem Grund auch immer stärkere Reaktionen hervorrufen als andere. Es ist anzumerken, dass negative Reaktionen genauso wichtig sind, wie positive Reaktionen. Die Bildelemente sind durchnummeriert, sodass die Antworten der heftigsten Reaktionen bitte diesen Nummern zuzuordnen sind. Die Ergebnisse werden wir in einem der nächsten Blogeinträge anonymisiert bekanntgeben. Viel Spaß beim Assoziieren!

Bitte gerne in der Kommentarfunktion hier die entsprechende Nummer angeben, oder per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie auf Facebook https://www.facebook.com/WolfWerdigier

 

 

 

Kommentare  

0 #6 Eva 2016-11-19 09:05
Die Nummer 3 hat mich sofort angesprochen, mein inneres Kind, alles ist möglich, es gibt keine Grenzen, das Leben ist so bunt wie man es sieht und gestaltet und
es gibt unendlich viele Sichtweisen und Impulse wenn ich mich mit diesem Bild verbinde, vielen Dank.
Zitieren
0 #5 Luise 2016-11-17 10:38
1 und 2 gehören für mich untrennbar zusammen, um ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen äusserer sichtbarer Präsenz im realen Leben (1) und die unsichtbar-fliessend metaphysische Seite hinter der menschlichen Fassade, die als unerschöpfliche Quelle und Refugium in den Nächten des künstlerischen Kreierens dient.
Zitieren
0 #4 Isolde 2016-11-15 18:37
1 neutral, 2 verschwommen, 3 schön bunt wie das Leben und wie die Träume. Zum Interview von Dr. Golling: Shakespeare sagte: "We are such stuff as dreams are made of." Nach meinen Tag- und Traumerlebnissen besteht der Stoff, aus dem Träume sind aus weit mehr als bloß zwei Komponenten, den Tagesresten und Kindheitserlebnissen. Das würde die menschlliche Wahrnehmungsfähigkeit im Wachzustand und im Schlaf auf ein erbärmliches Minimum reduzieren.
Zitieren
0 #3 unbekannt 2016-11-15 12:54
1
Zitieren
0 #2 Peter 2016-11-15 12:53
Lieber Wolf! tolles Projekt! die 2: hab sofort das Spielen als Kind assoziiert. liebe Grüße! Peter
Zitieren
0 #1 margit 2016-11-15 12:52
für mich ist die nr 1 am ausddrucksstärksten - klare auch wenn harte linien - kann mich sofort identifizieren!
Zitieren